Kulturhaus Dacheröden Erfurt 2019
Do, 7.3.2019, 19:30–22:00Uhr
Musikalischer Lyrikabend mit Safiye Can & Martin Stiebert
Begleitveranstaltung zur Ausstellung “Verschiedene Ansichten: Böll & Grass”
Kulurhaus Haus Dacheröden
Anger 37
99084 Erfurt/Thüringen / Veranstalter/in Landesstiftung Thüringen
Eine Verbindung zwischen damals und heute schaffen — diesen Bogen spannen Safiye Can und Martin Stiebert bei einem musikalischen Lyrikabend.
Safiye Can (Autorin, Lyrikerin, Kuratorin der „Zwischenraum-Bibliothek“ der Heinrich-Böll-Stiftung) stellt ihren aktuellen und nunmehr dritten Gedichtband „Kinder der verlorenen Gesellschaft“ vor. Themen wie Heimat und Isolation, Vertrautheit und Fremde verwebt die Autorin poetisch in “eigene Sprache jenseits der Worthülsen“.
Martin Stiebert (Sprechsteller und Alt-Philologe aus Jena) rezitiert Lyrik von Böll und Grass und weiteren Autor*innen aus dem schriftstellerischen Umfeld der beiden Literaturnobelpreisträger, darunter auch zahlreiche Preisträger der Gruppe 47. Das Publikum erwarten Gedichte von Ilse Aichinger, Günter Eich, Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Marie Luise Kaschnitz, Johannes Bobrowski, Peter Huchel und Hans Magnus Enzensberger.
Musikalisch wird Luca Behrendt am Akkordeon den Abend abrunden. Er ist Förderschüler der Musikschule in der Akkordeonklasse von Prof. Claudia Buder (Hochschule für Musik Weimar) und bereitet sich derzeit auf ein Musikstudium vor.
Datum: 07. März 2019 | 19.30 UhrVeranstaltungsort: KulturForum Haus Dacheröden | Anger 37 | Erfurt Eintritt: 8 Euro | 6 Euro (ermäßigt)
Karten unter www.herbstlese.de, www.ticketshop-thueringen.de, bei Hugendubel (in Erfurt am Anger) und im Thüringen- Park.
Kooperationspartner/innen:
Hier gehts zum Link aller Veranstaltungen:
Als Günter Grass und Heinrich Böll sich 1957 bei einer Tagung der Gruppe 47 kennenlernten, war das der Beginn einer jahrzehntelangen Korrespondenz, die erst mit Bölls Tod ihr Ende fand.
Im Jahr 2017 wäre Böll 100, Grass 90 Jahre alt geworden.
Das Günter Grass-Haus in Lübeck konzipierte zu diesem Anlass Anfang 2017 eine Ausstellung zu den verschiedenen Ansichten der beiden Literaturnobelpreisträger.
Diese Ausstellung wird vom 31.01.2019 bis zum 15.3.2019 im Kulturforum Haus Dacheröden (Anger 37) in Erfurt zu sehen sein.
Günter Grass und Heinrich Böll hatten viele Gemeinsamkeiten. Beide teilten die Fronterfahrung des Zweiten Weltkriegs, beide waren nicht nur prominente Autoren, sondern auch engagierte Bürger. Als Personen des öffentlichen Lebens bezogen sie Stellung zu den wichtigen gesellschaftlichen Debatten und erfuhren dabei viel Zuspruch, häufig aber auch massive Ablehnung. Beide trugen mit ihrer schriftstellerischen Arbeit und ihrem bürgerlichen Engagement maßgeblich dazu bei, dass nach dem Krieg deutsche Literatur und Kultur im Ausland wieder anerkannt wurden. Beide wurden schließlich mit dem Literaturnobelpreis geehrt.Doch noch stärker war das Verhältnis der Autoren geprägt von verschiedenen Ansichten, vor allem in politischer Hinsicht. Der Ambivalenz zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden waren sich beide bewusst und Böll brachte sie in einer Postkarte zum Ausdruck. Darin zeigte er sich erfreut darüber, »daß wir beide – wohl, weil wir so verschieden sind! – zusammengekommen sind«
Anhand verschiedener Exponate und Zeitdokumente begleitet die Schau die Autoren zurück an die Front, an ihren Schreibtisch, in die Fremde und schließlich in die lichten und dunklen Seiten der Öffentlichkeit. Zu den interessantesten Ausstellungsobjekten gehören die beiden Nobelpreisurkunden sowie Werkpläne, Aquarelle und persönliche Gegenstände der Schriftsteller im Original.
Begleitveranstaltungen zur Ausstellung:
31. Januar, 19.30 Uhr „Verschiedene Ansichten: Böll und Grass“ — Vernissage
19. Februar, 19.30 Uhr Szenischer Rundgang durch die Ausstellung
7. März, 19.30 Uhr Musikalischer Lyrik-Abend (Eintritt: 8 Euro/ 6 Euro ermäßigt)
15. März, 13 – 18 Uhr „Was bleibt?“ — Finissage mit Symposium