Lesefestival Sprachsalz — Pforzheim 2016
Lesefestival Sprachsalz
5.–8.5.2016
Parkhotel Pforzheim
Eröffnung am Donnerstagabend, Lesungen Freitag bis Sonntag
Jeder Autor liest zwei Mal aus unterschiedlichen Werken, jeweils ca. 30 Minuten
Darüber hinaus Gespräche:
Sprachsalz-Club 2: Safiye Can und Christoph Simon: Wenn der Text alleine nicht reicht. Oder sein zweites Leben nach der Niederschrift.
Moderiert wird der Sprachsalz-Club von Alexander Cluy
Ablauf für “Sprachsalz Pforzheim”:
Donnerstag, den 5. Mai 2016
Eröffnungsabend für das „Sprachsalz“-Festival für geladene Gäste.
Ganz exklusiv halten wir 20 Karten für unsere Gäste bereit, die sich für das Paket „Sprachsalz Eröffnungsabend“ entscheiden.
Es lohnt sich schnell zu buchen, um bereits am Eröffnungsabend dabei zu sein.
Freitag, den 6. Mai 2016:
Lesungen ausgesuchter Autoren finden in drei Veranstaltungsräumen parallel im Stundentakt im Parkhotel Pforzheim statt.
Alle Lesungen sind kostenfrei!
Samstag, den 7. Mai 2016:
Lesungen ausgesuchter Autoren finden in vier Veranstaltungsräumen parallel im Stundentakt im Parkhotel Pforzheim statt.
Alle Lesungen sind kostenfrei!
Sprachsalz Gala-Abend im CongressCentrum Pforzheim mit einem 3‑Gang Menü und literarischen Highlights.
Und dem Auftritt von “Ohne Rolf!” Schweizerisches Kabarettduo und Gewinner des deutschen Kabarettpreises 2015. Eine Form von Auftritt, die sehr viel mit Lesen zu tun hat, kein Auge trocken lässt und doch völlig ohne Worte auskommt.
Sonntag, den 8. Mai 2016:
Lesungen ausgesuchter Autoren finden in vier Veranstaltungsräumen parallel im Stundentakt im Parkhotel Pforzheim statt.
Alle Lesungen sind kostenfrei!
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Medienmitteilung Sprachsalz 8.5.2016
Sprachsalz-Première in Pforzheim — ein durchschlagender Erfolg
Um kurz nach 13 Uhr am vergangenen Freitag fielen den Organisatoren des ersten internationalen
Literaturfestivals Sprachsalz in der Goldstadt Pforzheim einige
Steine von den Herzen: Zur Eröffnungslesung des Tübinger Autoren Joachim Zelter war der Saal
voll und damit das Experiment des Literaturexports bereits
geglückt.
Nach drei Tagen Festival in Pforzheim zog Yannick Haenel folgendes Resumee: „Dieses Festival ist
ein Schatz! Ich glaube, dass das Festival auch eine Antwort auf die
politischen Abdriftungen in Europa sind: Hier in Pforzheim ist man fähig, während drei Tagen
zusammen zu denken, sich zuzuhören, und vielleicht auch, sich zu lieben.
Zeitgenössische Literatur aus aller Welt
„Bis kurz vor der ersten Lesung waren wir alle nervös, ob das was in Hall seit 14 Jahren so erfolgreich
ist, auch in Pforzheim funktionieren würde — und dann noch am ersten sonnigen Wochenende im
Jahr, einem verlängerten Wochenende auf das auch Vater- und Muttertag und ein Streik der
Busfahrer in der Stadt fielen“, sagte Rainer Bartels, einer der Vereinsvorstände am Samstagabend
beim Gala-Dinner erleichtert und voller Begeisterung.
Rund 2500 Gäste haben die rund 40 Lesungen und Veranstaltungen vom 6. bis 8. Mai besucht und
begeisterte Rückmeldungen gegeben. Ob die Besucher nun aus einer Lesung der vogelbegeisterten
und gefeierten Amerikanerin Nell Zink kamen, wo man neben Auszügen aus ihrem Buch
„Mauerläufer“ auch hören konnte, wie man Singvögel am besten anlockt oder die ambivalenten
Figuren aus Vigdis Hjorth ́s Roman „Ein Haus in Norwegen“, das Parkhotel war in diesen drei Tagen
der literarische Mittelpunkt der Region und angefüllt mit strahlenden Gesichtern.
Ruhigere Töne hat der Japaner Takashi Hiraide mit seinem ersten Roman „Der Gast im Garten“
angeschlagen, in dem er vom Alltag eines Ehepaars und der fremden Katze in ihrem Garten erzählt.
Kleine Beobachtungen nutzt Hiraide, um von den ganz großen Dingen im Leben zu erzählen.
Virtuos tut er das, wie seine irische Kollegin Claire Keegan. Die Trägerin des Davy Byrnes Awards las
bei Sprachsalz unter anderem aus ihrem jüngst ins Deutsche übersetzten Buch „Das dritte Licht“.
Weniger ruhig ging es da trotz mittlerweile doch recht ansehnlichen Alters bei dem Amerikaner Jack
Hirschman zu. Mehr als 100 Bücher hat der 1933 geborene Hirschman veröffentlicht, so dass es nicht
wundert, dass seine Buchauswahl für das Festival gleich sechs Titel enthielt, darunter Gedichte aus
„Who cares“ oder „Das sowjetische Ehrenmal Arkanum“.
Sprachsalz Gala-Dinner
Rund 220 Gäste, darunter der Oberbürgermeister von Pforzheim, Gert Hager, der Landrat Karl
Röckinger und Gemeinderäte der Stadt, haben sich am Samstagabend von den schweizer Wort-
Komikern OHNE ROLF, Monika Lichtenfeld und Gerhard Rühm begeistern lassen. Diese beiden
zumindest waren offiziell angekündigt. Dabei aber blieb es nicht: Weitere Kurzlesungen gab es von
der energiegeladenen Patricia Smith, dem ehemaligen Bürgermeister der isländischen Hauptstadt
Reykjavik, Jón Gnarr und dessen deutscher Stimme, Thomas Sarbacher sowie der ziemlich ehrlichen
Alt-Lady des Punk,Viv Albertine. Die scherzte schon mal vorsorglich und fragte, ob man in
Deutschland nicht das Sprichwort kenne, man solle nie eine ehemalige Punkerin zum Dinner
einladen. Machte sie mit einer überaus amüsanten aber nicht ganz insektenfreien und sehr intimen
Geschichte aus ihrem jüngsten Buch „A typical Girl“.
OHNE ROLF setzte noch einen drauf und lud sich keinen geringeren „Azubi“ auf die Bühne als
Oberbürgermeister Gert Hager, der fleißig in die Blätter griff.
Sprachsalz Kids
Die jüngsten Teilnehmer des Festivals waren Kinder. Gemeinsam mit Christian Yeti Beirer
konnten mit Nadel und Faden eigene Bücher gebunden werden, die die Kids auch mit nach
Hause nehmen durften. An drei Terminen am Samstag und Sonntag mit Christoph Simon, der
das erwachsene Publikum mit seinem literarischen Kabarett begeisterte, Michael Stavarič, dessen
Texte immer zwischen Anarchischem und Archaischem pendeln und mit Rolf Lappert, dessen
Romane nie den Sinn fürs Wesentliche vermissen lassen, wurden ausserdem jeweils kurze,
kindgerechte Leseeinheiten geboten.
Sprachsalz-Club: Gespräche und Lesungen
Drei abwechslungsreiche, spannende und durchaus humorige Gesprächsrunden gab es unter
anderem mit Martin von Arndt oder Safiye Can, die sich auch darüber austauschten, warum die
Politik mehr Dampfbäder und die Literatur brauche oder warum es in kreativen Berufen hilfreich
ist, ein Stück Kind in sich zu bewahren.
Kooperation mit dem Theater
Mit der Festung Europa, Flucht, Migration und einem Leben abseits des Wohlstands beschäftgt
sich der Franzose Yannick Haenel in seinem Roman „Die bleichen Füchse“. Daraus hat Haenel
bei Sprachsalz vorgelesen und am Sonntag gleich seine Worte auf der Bühne im
CongressCentrum erlebt: Das Theater Pforzheim lieferte mit dem Regisseur Tom Gerber
exklusive Auszüge der Bühnenadaption, die am 3. Juni im Podium des Theaters uraufgeführt wird.
Absage Ed Sanders
Der Amerikaner Ed Sanders musste seine Teilnahme am Festival leider kurzfristig absagen aus
familiären Gründen.
Ob Sprachsalz in Pforzheim wieder stattfinden wird, steht in den Sternen: Wer diesen nicht
vertraut, kann im September nach Hall in Tirol reisen, dort findet vom 9.–11.9. das nächste
Sprachsalz Festival statt.
AUTOREN: Viv Albertine (England), John Burnside (Schottland), Safiye Can (Deutschland),
Jón Gnarr (Island), Yannick Haenel (Frankreich), Takashi Hiraide (Japan), Jack Hirschman (San
Francisco), Vigdis Hjorth (Norwegen), Claire Keegan (Irland), Rolf Lappert (Schweiz), OHNE
ROLF (Schweiz), Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld (Deutschland/Österreich), Christoph
Simon (Schweiz), Patricia Smith (USA), Michael Stavarič (Österreich), Martin von Arndt
(Deutschland), Joachim Zelter (Deutschland), Nell Zink (USA/Deutschland)