Reclam Frankfurt Anthologie 2020
24.9.2020, Publikation in: Frankfurt zum Verweilen. Reclam Verlag
Mit Geschichten die Stadt entdecken
Hrsg.: Caldart, Isabella
Ill.: Reinke, Katinka
Klappenbroschur. Format 11,4 x 17 cm,112 S.
ISBN: 978−3−15−020619−5
Bestellbar in jeder Buchhandlung sowie hier
Zusammen mit Dichterinnen und Denkern geht es durch die Straßen Frankfurts: Peter Kurzeck führt durch Bockenheim und Robert Gernhardt spaziert den GrünGürtel entlang. Andreas Maier zeigt die urigste Apfelweinkneipe der Stadt und Goethes Mutter plaudert aus dem Nähkästchen. Und natürlich kommen auch Eva Demski und Marie Luise Kaschnitz zu Wort. Ob flanierend oder vom heimischen Lesesessel aus – anhand von Romanauszügen, Erzählungen, Gedichten und weiteren literarischen Begegnungen werden wir Neues erleben und Altbekanntes mit anderen Augen sehen! Der besondere Städte-Begleiter für Flaneure und das perfekte Mitbringsel für alle, die voller Vorfreude auf eine anstehende Reise oder in Erinnerung an die eigene Lieblingsstadt darin blättern wollen! Gestaltet von der Hamburger Künstlerin Katinka Reinke.
Eine Stadt zum Verweilen
1 HAUPTBAHNHOF
Safiye Can: Zu Menschen anderer Sprache
2 MÜNCHENER STRASSE
Orhan Pamuk: Schnee
3 KLEINMARKTHALLE
Eva Demski: Frankfurt ist anders
4 ALTE OPER UND FRESSGASS
Valentin Senger: Kaiserhofstraße
5 APFELWEINWIRTSCHAFTEN: ZUR STALBURG
Andreas Maier: Kirillow
6 HAUPTFRIEDHOF
Heinrich Hoffmann: Der Struwwelpeter
7 MATTHIAS-BELTZ-PLATZ
Matthias Beltz: Hessen
8 BORNHEIM: OBERE BERGER STRASSE
Freiherr von Evilmerodach: Briefe über die Galanterien von Frankfurt am Mayn
9 PALMENGARTEN
Catharina Elisabeth Goethe: Brief an Lavater
Brief an die Herzogin Anna Amalia
10 SENCKENBERG NATURMUSEUM
Marie Luise Kaschnitz: Orte
11 BOCKENHEIM
Peter Kurzeck: Übers Eis
12 KLAPPERGASS
Kurt Eugen Strouhs: Die Fraa Rauscher
aus de Klappergass
13 STÄDEL MUSEUM
Silvia Tennenbaum: Straßen von gestern
14 GERBERMÜHLE
Malvina von Humbracht: Suleika’s Eden
15 GRÜNGÜRTEL
Robert Gernhardt: Literarische Spaziergänge
Leseprobe:
HAUPTBAHNHOF
Tor zur Stadt
Willkommen in Frankfurt! Zentral gelegen und gut an-gebunden, stellt die Stadt für viele Reisende mehr Durchgangsstation denn Ziel dar. Neben dem Flugha-fen ist der Hauptbahnhof der wichtigste Knoten-punkt – fast eine halbe Million Besucherinnen und Weltenbummler, Pendlerinnen und Touristen sind hier täglich auf der Durchreise.Am Hauptbahnhof und dem angrenzenden Bahn-hofsviertel angekommen, wird einem direkt die volle Ladung Frankfurt präsentiert. Im Rücken den schönen Bahnhof, 1888 im Stil der Neorenaissance eröffnet, blickt man auf die Skyline und das Rotlichtviertel am Fuße der Bankentürme, dazwischen reihen sich Bil-ligshops und Hipster-Cafés: Prunk-Architektur, Bling-bling und Müll auf den Straßen bilden auf nur einem halben Quadratkilometer alle Seiten der Stadt im Kleinformat ab.»Ein Zug fährt aus der Ferne / in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof / blickt zielstrebig an der Skyline hoch / nach langer Abwesenheit / ist das ein Gefühl, ein Ge-fühl wie / ich weiß nicht was.« Den Mikrokosmos Frankfurt schildert die Dichterin und Schriftstellerin Safiye Can (gebürtig übrigens aus der Stadt, die Frank-furter zu hassen lieben: Offenbach). Die von ihr be…