hr2 kultur Podiumsdiskussion 2016
Freitag, 23.09.2016
(Podiumsdiskussion — Words in progress)
Katholische Akademie Rabanus Maurus im Frankfurter Haus am Dom (Großer Saal)
14.00−16.00 Uhr: Jahreshauptversammlung des Hessischen Literaturrats
16.30−18.30 Uhr: „Words in progress: Literatur gestalten in Hessen“. Titel, Themen und kein Geld? Hessische Förderprogramme für Autoren und Veranstalter
Der Leser hat es gut: Verlage, Kommunen und Vereine organisieren für ihn eine Fülle von attraktiven Literaturveranstaltungen. Ein Dauerthema unter den Veranstaltern ist die Finanzierung dieser Formate. Welche Fördermöglichkeiten gibt es für sie? Wie können sich Newcomer und kleinere Mitspieler im Literaturbetrieb neben den so genannten „Leuchttürmen“ behaupten? Und: Wer fördert die Autoren? Zum Auftakt der hessenweiten Reihe „Words in progress: Literatur gestalten in Hessen“ diskutieren Förderer, Autoren und Veranstalter. Zusätzliche Informationen gibt es auf dem „Marktplatz“.
19.30 Uhr: Lesung mit Robert-Gernhardt-Preisträgern
Eine Veranstaltung der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat e.V. in Kooperation mit der Katholischen Akademie Rabanus Maurus und hr2-kultur
Artikel im BUCH-MARKT:
„Es stellt sich die Frage, wie man mit Lyrik überleben kann. In meinem Fall ist das möglich, weil ich außerdem als Schulkünstlerin, Übersetzerin und freie Mitarbeiterin einer Stiftung arbeite. Ich will zeitgenössische Lyrik vermitteln – da muss man bereits in der Schule anfangen“, meinte Safiye Can.
Auf die Frage, ob es junge Autoren leicht haben, schüttelte Björn Jäger den Kopf: „Junge Autoren haben es nirgendwo leicht. Es ist ein steiniger Weg. Wir im Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen begleiten die jungen Autoren über vier bis fünf Jahre. Aber nur wenige sind dabei, die sich profilieren können.“
„Müssen Autoren selbst aktiv werden?“, fragte Karoline Sinur. „Eine eigene Website, Visitenkarten und Facebook sind nicht verkehrt. Außerdem sollten Autoren an Wettbewerben teilnehmen und nie aufgeben“, antwortete Can. „Texte produzieren ist das eine, nach draußen gehen das andere. Ein Buch adelt und zieht nächste Schritte nach sich. Aber es ist keine Erfolgsgarantie“, äußerte Callies. „Nicht jeder Verlag kann sich große Werbung leisten. Man muss auch selbst etwas unternehmen, sich beispielsweise an Literaturzeitschriften wenden“, meinte Can. „Es ist tatsächlich so, dass sich Medien und Öffentlichkeit auf die ‚happy few’ konzentrieren, die anderen haben es schwer“, sagte Callies. „Das Hessische Literaturforum organisiert rund 40 Veranstaltungen im Jahr. Manchmal entwickelt sich etwas gemeinsam mit den Autoren. Im Jungen Literaturforum gibt es intensivere Beziehungen, wir bieten dort ein Podium“, fügte Jäger hinzu. „Auch im Literaturhaus entstehen über die Jahre gute Beziehungen zu einzelnen Autoren. Wenn sich da Dinge entwickeln, ist das unschätzbar“, ergänzte Hückstädt.